Wenn du „Ernährung bei MS“ googelst, wirst du schnell von unzähligen Tipps, Diäten und widersprüchlichen Ratschlägen überflutet. Die einen schwören auf strengen Verzicht, andere behaupten, Ernährung habe gar keinen Einfluss auf Multiple Sklerose. Dieses Chaos sorgt oft für mehr Verunsicherung als für Klarheit.
Ich kenne das Gefühl selbst – als ich 2014 meine MS-Diagnose bekam, habe ich mich durch Bücher, Foren und Empfehlungen gearbeitet. Und da war Ernährung noch nicht mal so aktuell im Thema, wie heute. Daher habe ich selbst eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin gemacht und bis heute viele Frauen mit MS begleitet, ihren Weg in die antientzündliche Ernährung zu gehen.
Ernährung ist ein mächtiger Schlüssel, um Entzündungen zu beeinflussen, Energie zurückzugewinnen und dich im Alltag stärker zu fühlen.
In diesem Artikel räume ich mit den fünf größten Mythen rund um Ernährung bei MS auf – und zeige dir, was dir stattdessen wirklich helfen kann.
Mythos 1 – „Ernährung hat keinen Einfluss auf MS“
Vielleicht hast du schon gehört: „Egal, was du isst – MS verläuft sowieso, wie sie will.“
Dieser Satz hält sich hartnäckig. Doch Studien und vor allem viele persönliche Erfahrungen zeigen ein anderes Bild: Ernährung kann sehr wohl beeinflussen, wie stark dein Körper mit Entzündungen, Erschöpfung und Symptomen umgeht.
Was wirklich stimmt:
Eine antientzündliche Ernährung wirkt wie ein inneres Entlastungsprogramm für deinen Körper. Indem du entzündungsfördernde Lebensmittel reduzierst und stattdessen auf nährstoffreiche, natürliche Kost setzt, hilfst du deinem Immunsystem, ruhiger zu arbeiten. Das bedeutet nicht, dass Ernährung MS „heilen“ kann – aber sie kann deine Lebensqualität spürbar verbessern.
Praktischer Tipp:
Achte in kleinen Schritten auf mehr frisches Gemüse, gesunde Fette (z. B. Omega-3) und einfache Routinen, die dich nicht überfordern. Schon kleine Veränderungen können große Wirkung haben.
Mythos 2 – „Du musst für immer komplett auf XY verzichten“
Vielleicht hast du gelesen, dass man mit MS nie wieder Zucker, Gluten oder Milchprodukte essen darf. Solche Aussagen setzen unglaublich unter Druck – und machen Essen schnell zu einem ständigen Stressfaktor.
Was wirklich stimmt:
Nicht jeder Körper reagiert gleich. Für manche kann es entlastend sein, bestimmte Lebensmittel zu reduzieren – für andere ist ein kompletter Verzicht weder notwendig noch hilfreich. Viel wichtiger ist, dass du spürst, welche Ernährung dir Energie schenkt und welche dir Energie nimmt.
Praktischer Tipp:
Führe ein kleines Ernährungs-Tagebuch: Notiere, wie du dich nach verschiedenen Mahlzeiten fühlst. So erkennst du Muster und kannst Schritt für Schritt anpassen, ohne dich in starre Verbote zu zwingen.
Mythos 3 – „Es gibt DIE eine MS-Diät, die für alle passt“
Ob Swank, Wahls oder Paleo – im Netz findest du zahllose „MS-Diäten“, die angeblich die Lösung für alle sind. Aber dein Körper ist einzigartig, und genau deshalb gibt es keinen einen Weg, der für alle funktioniert.
Was wirklich stimmt:
Eine Ernährung, die dich stärkt, ist individuell. Sie hängt von deinem Lebensstil, deinen Vorlieben und deinem Energielevel ab. Was dir hilft, muss nicht automatisch für andere passen – und umgekehrt.
Praktischer Tipp:
Nimm Diäten als Inspiration, aber erlaube dir, deinen eigenen Weg zu gestalten. Kleine, alltagstaugliche Schritte wirken oft nachhaltiger als ein strenger Ernährungsplan.
Mythos 4 – „Antientzündliche Ernährung ist kompliziert und teuer“
Viele stellen sich unter antientzündlicher Ernährung exotische Zutaten oder stundenlanges Kochen vor. Das Bild: kompliziert, teuer, unrealistisch.
Was wirklich stimmt:
Eine antientzündliche Ernährung kann einfach und bezahlbar sein. Es geht vor allem um frische, unverarbeitete Lebensmittel, die du in jedem Supermarkt findest – Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, gesunde Fette. Auch schnelle Mahlzeiten sind möglich, die dich nähren, ohne dich zu überlasten.
Praktischer Tipp:
Starte mit einer Mahlzeit am Tag, die bewusst antientzündlich ausgerichtet ist. So merkst du schnell, dass es gar nicht kompliziert sein muss.
Mythos 5 – „Gesunde Ernährung bedeutet, dass du nie wieder genießen darfst“
Vielleicht kennst du die Angst: „Wenn ich mich gesund ernähre, muss ich auf alles verzichten, was mir Freude macht.“ Doch genau das Gegenteil ist wahr.
Was wirklich stimmt:
Genuss ist ein Teil von Gesundheit. Wenn du Essen mit Freude verbindest, unterstützt das nicht nur deinen Körper, sondern auch dein Nervensystem und deine Psyche. Antientzündliche Ernährung heißt nicht Verzicht – sondern bewusst genießen, Vielfalt entdecken und dich nach dem Essen gestärkt fühlen.
Praktischer Tipp:
Erlaube dir bewusst kleine Genussmomente – sei es ein Stück dunkle Schokolade oder ein Lieblingsgericht in einer abgewandelten Form. Das nimmt Druck raus und schenkt dir Leichtigkeit.
Was wirklich zählt bei Ernährung und MS
Am Ende geht es bei Ernährung und MS nicht um strenge Regeln, die du perfekt einhalten musst, sondern um Orientierung und kleine Schritte, die dir guttun. Ernährung ist kein Wundermittel, das MS verschwinden lässt – und trotzdem ist sie einer der stärksten Hebel, um dich im Alltag stabiler, energievoller und handlungsfähiger zu fühlen.
Wirklich zählen diese drei Dinge:
- Individuelle Anpassung: Jeder Körper reagiert anders. Hör auf deine eigenen Signale und finde heraus, welche Lebensmittel dir Kraft schenken.
- Kontinuität statt Perfektion: Es bringt mehr, regelmäßig kleine, bewusste Entscheidungen zu treffen, als eine radikale Diät nach kurzer Zeit wieder aufzugeben.
- Freude & Genuss: Gesunde Ernährung funktioniert nur nachhaltig, wenn sie dir schmeckt und dich erfüllt – nicht, wenn sie dich unter Druck setzt.
So wird Essen Teil deiner Selbstfürsorge: ein täglicher Akt, mit dem du deinem Körper und dir selbst Wertschätzung entgegenbringst. Es geht nicht darum, alles „richtig“ zu machen, sondern darum, Schritt für Schritt deinen eigenen Weg zu finden – mit mehr Energie, weniger Entzündungen und mehr Leichtigkeit im Alltag mit MS.
In meinem Kurs „Antientzündliche Ernährung leicht gemacht“ – wirst du Schritt für Schritt zu deiner Wohlfühlernährung geführt. Mit alltagsnahen Übungen und einer Eigenanalyse deiner Ernährungsgewohnheiten. So entdeckst du, was dir wirklich guttut, und kannst Veränderungen nachhaltig in deinem Alltag verankern.
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